Fragen und Antworten zu Fasten

Was ist der Unterschied zwischen Heilfasten und Fasten?

  • Heilfasten wird unter ärztlicher Aufsicht aufgrund eines bestimmten Krankheitsbildes durchgeführt. Es handelt sich also um eine medizinische Anwendung in einer Klinik. Indikationen können sein: z.B. Diabetes, starkes Übergewicht oder Beeinträchtigung des Herz-Kreislauf-Systems. Heilfasten dauert üblicherweise länger als 10 Tage.
  • Fasten kann jeder gesunde Mensch bzw. der sich gesund fühlt. Fasten kann zu Hause oder auch in einer Gruppe mit Begleitung eines erfahrenen Fastenleiters durchgeführt werden. In der Regel werden 10 volle Fastentage nicht überschritten. Zur Sicherheit ist die Abklärung mit dem Hausarzt empfohlen.

Was ist der Unterschied zwischen Fasten im Kloster und Klosterfasten?

  • Für Fasten im Koster ist das entsprechende Gebäude und sind die Räumlichkeiten ausschlaggebend, dazu die Begleitung durch einen ausgebildeten Fastenleiter.
  • Beim Klosterfasten und spirituellen Klosterfasten (Spirituelles Klosterfasten 2016) kommt es zusätzlich auf die spirituelle Begleitung durch eine Ordensperson an. Der Ort ist ein Kloster, das von einer Ordensgemeinschaft bewohnt und damit „beseelt“ ist.
    Meine spirituellen Fastenwochen haben als Quelle eine christliche Spiritualität. Alles ist ein „Kann“ und kein „Muss“.

Wie bereite ich mich am besten auf eine Fastenwoche vor?

  • Die „Entlastungstage“ dienen der Vorbereitung des Körpers auf die bevorstehende Nahrungskarenz. Beim Entlasten steht leichte vegetarische Kost mit Obst, gedämpftem Gemüse, Kartoffeln und Reis auf dem Speiseplan. Reichlich Wasser und ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees ergänzen die Mahlzeiten. Empfehlenswert ist es, bereits jetzt die Nahrungsmenge zu reduzieren und auf Genussmittel wie Kaffee, Alkohol und Nikotin zu verzichten.

Was hat es mit dem Leerwerden des Verdauungstraktes auf sich?

  • Der erste Fastentag ist der Tag der Darmentleerung und -reinigung. Damit sich keine Giftstoffe durch verbleibende Nahrungsreste in Ihrem Darm bilden können, wird mit Glaubersalz abgeführt. Dabei wird ein Urprogramm im Gehirn aktiviert, der Körper schaltet von Ernährung von Außen auf Ernährung von Innen um. Durch das so genannte „Glaubern“ werden Kopfschmerzen oder Übelkeit vermieden. Ausreichendes Trinken ist zum Ausgleich des kurzfristigen Flüssigkeitsverlustes wichtig. Unterstützend können auch Einläufe angewendet werden.

Wie sieht die Verpflegung während der Fastentage aus?

Ein neuer Tagesrhythmus stellt sich ein. Zum Frühstück gibt es einen frisch gepressten Obst- oder Gemüsesaft. Zum Mittagessen werden eine klare Gemüsebrühe und eine pürierte Gemüsesuppe gereicht. Zum Abendessen eine klare Gemüsebrühe. Trinken ist sehr wichtig, mindestens 2-3 Liter pro Tag. Dazu werden verschiedene Kräutertees und stilles Wasser angeboten. Jetzt nehmen Sie insgesamt nur ca. 250 kcal zu sich. Das veranlasst den Körper in den Fastenstoffwechsel einzusteigen und dort zu bleiben. Sollte es doch einmal nötig sein den Stoffwechsel anzuregen oder den Kreislauf zu unterstützen, dann kommt Honig zum Einsatz.

Wie wichtig ist Bewegung?

Bewegung in Form von Spaziergängen, leichten Wanderungen, Übungen am Leib unterstützen die körperliche Ausscheidung der beim Reinigungsprozess des Fastens anfallenden Stoffwechselprodukte. Lunge und Haut sind intensiv am Arbeiten. Bewegung im Freien sorgt zusätzlich für ausreichend Sauerstoffzufuhr.

Was versteht man unter „Fastenbrechen“?

Den Abschluss beim Buchinger Fasten bildet als Ritual das Fastenbrechen und die Aufbautage. Die Mindestdauer für den Kostaufbau ermitteln Sie einfach, indem die tatsächliche Fastenzeit, also die Vollfastentage, durch 3 geteilt wird. Ich empfehle bei 5-6 Fastentagen zwei Aufbautage

Der Körper muss sich wieder langsam an feste Nahrung gewöhnen.  Das braucht Zeit. Beim Fastenbrechen mit einem frischen oder gedünsteten Apfel wird den Organen das Zeichen zur Produktion von Verdauungssäften gegeben. Der Verdauungstrakt wird mit Gemüse-, Getreide oder Kartoffelsuppen und basischen, fleischlosen Gerichten auf seine Aufgabe geschult.
Wichtig ist es die Kalorienmenge langsam zu erhöhen. Damit vermeiden Sie einen JoJo-Effekt.

Je länger das Vollfasten gedauert hat, umso langsamer sollte die Energiemenge gesteigert und auf leichte Kost geachtet werden. Die Zeit nach dem Fasten nach Buchinger ist eine ideale Gelegenheit für eine Ernährungsumstellung oder eine kleine Nachkur in Form von vegetarischer oder veganer Ernährung.

Wie gestaltet man die Aufbautage nach dem Fasten?

Die Produktion der Verdauungssäfte in den Körperdrüsen muss hochgefahren werden. Der Körper muss sich wieder an feste Nahrung gewöhnen.
Gemüse-, Getreide- oder Kartoffelsuppen und Gemüsegerichte sind die passende Aufbaukost. Mit dem Verzicht auf sämtliche tierische Produkte können Sie den Kostaufbau zusätzlich unterstützen. Erhöhen sie die Kalorienmenge langsam. So vermeiden Sie den gefürchteten JoJo-Effekt.

Was bewirkt das Fasten?

Der Verzicht auf feste Nahrung bewirkt, dass der Magen- und Darmtrakt für die Dauer der Fastenzeit zur Ruhe kommt. Heilungsprozesse werden in Gang gesetzt. Die Körperzellen beginnen auszumisten. Alles Schädliche wird abtransportiert und ausgeschieden. Entgiftet und entschlackt wird über Darm, Leber, Niere, Haut und Lunge. Das Geschmacksempfinden wird sensibilisiert. Die Seele nutzt diese Zeit der Ruhe für den Blick nach innen.  Erfahrungsgemäß führen Fastenkuren zur Senkung des Blutdrucks, Verbesserung der Blutwerte und eine Reduktion von Entzündungswerten. Viele Fastengäste berichten von Schmerzfreiheit in Muskeln, Bändern und Gelenken. Auffallend ist auch eine Verbesserung des Hautbildes. Es kommt zu einer spürbaren Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens.

Welche Maßnahmen können den Fasteneffekt zusätzlich unterstützen?

Ein Fasten kann auf unterschiedliche Weise unterstützt werden. Die erfolgreichsten Maßnahmen sind der Einlauf mit dem Irrigator und die Leberauflage.
Ein moderates Bewegungsprogramm zum Muskelerhalt, Entspannungsmethoden und Meditation zum Abbau von Stress und zur Besinnung auf das eigene Ich, runden das Fasten ab.

Das Kloster Wernberg ist der geeignete Ort für gute Gespräche mit anderen Fastenteilnehmern, der Fastenbegleitung, einer Ordensfrau und sich selbst.

Ist Fasten geeignet um schnell abzunehmen?

Eine „Abnehmkur“ ist das Fasten nach Buchinger nicht und schon gar keine Diät. Selbstverständlich gehen einige Kilos durch die starke Reduktion der Kalorienzufuhr verloren. Dies ist ein angenehmer Nebeneffekt. Daher ist es wichtig nach dem Fasten richtig aufzubauen, damit kein JoJo-Effekt entsteht.

Männer nehmen mehr und schneller ab als Frauen.

Eine Fastenwoche kann bei einer vielleicht schon lange geplanten Anpassung der Ernährungsgewohnheiten sehr hilfreich sein.

Wie oft im Jahr ist Fasten sinnvoll?

Zweimal im Jahr, etwa im Frühjahr und im Herbst, eine Fastenwoche einzulegen halte ich für sinnvoll.
Mit neuer Kraft und frischer Lebensqualität kann der Alltag wieder gut gemeistert werden.

Nehme ich nach dem Fasten gleich wieder zu?

Wichtig sind der langsame Kostaufbau und eine schrittweise Rückkehr zur Normalität. Die Menge der Verdauungssäfte muss erst wieder das erforderliche Maß erreichen. Das braucht Zeit. Nutzen Sie auch die Tatsache, dass sich der Körper an wenig Nahrung gewöhnt hat und prüfen Sie kritisch, wieviel für Sie „genug“ ist. Jetzt ist die beste Gelegenheit alte Gewohnheiten der Ernährung zu verändern.
Dass Sie nach dem Fasten etwas von dem verlorenen Gewicht wieder zunehmen ist völlig normal. Bedenken Sie, dass sich der vollständig geleerte Darm wieder langsam füllt und seine Aufgabe wahrnimmt.
Jetzt ist es wichtig auf das durch das Fasten geschulte Sättigungsgefühl zu achten. Haben Sie den Mut auch etwas am Teller zurückzulassen. Haben Sie den Weitblick von vorne herein die üblichen Portionen um einen bestimmten Prozentsatz nach unten anzupassen.
Bleiben Sie Ihrer täglichen Bewegungseinheit treu!

Damit brauchen Sie sich auch keine großen Sorgen über den Jojo-Effekt zu machen.

Wer darf nicht Fasten?

  • Schwangere und Stillende
  • Kinder und Jugendliche
  • Altersschwache Menschen
  • Menschen, die sich psychisch labil fühlen
  • frisch operierte Menschen
  • chronisch kranke Patienten
  • Drogenabhängige
  • Menschen, die an einer der folgenden Erkrankungen leiden:
    • Bulimie und Magersucht
    • Untergewicht
    • krankhafte Fettleibigkeit
    • Fresssucht
    • chronischen Entzündungen
    • akute Magen- und Darmgeschwüre
    • Krebs
    • Tuberkulose
    • Schilddrüsenüberfunktion

Was nehme ich für die Fastenwoche zusätzlich zum üblichen Reisegepäck mit?

Warme angenehme Kleidung (der Jahreszeit entsprechend), Regenbekleidung, warme Socken, Jogging Anzug. Gutes Schuhwerk, zum Wandern Bergschuhe, Hausschuhe, Walkingstöcke, kleiner Rucksack, Trinkflasche. Kopfbedeckung, Wärmeflasche, Einlaufgerät (kann auch am Fastenort erworben werden), gute Literatur, das Buch, welches Sie schon lange lesen wollten.

Mein Gewinn durch Fasten?

  • Entgiftung und Entschlackung sämtlicher Körperzellen
  • Entlastung der Organe
  • Regeneration von Darm, Leber und Entlastung der Bauchspeicheldrüse
  • Gewichtsverlust als angenehme Nebenerscheinung
  • neuer Blickwinkel auf die eigenen Ernährungsgewohnheiten
  • neue Lebensperspektiven entdecken

Welche Prinzipien gelten beim Fasten?

  • keine feste Nahrung
  • keine Genussmittel
  • freiwillig und in eigener Verantwortung
  • Offenheit für Neues